Fragen und Antworten

Herzlich willkommen

Wir freuen uns über Ihr Interesse am St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V.!

Hier informieren wir Sie ausführlich über unsere Arbeit und andere Themen rund um die St. Josefs Indianerschule.

Was ist die Mission der St. Josefs Indianerschule?

Seit 1927 kümmert sich die St. Josefs Indianerschule um den Schutz und die Erziehung der jungen Ureinwohner Amerikas. Ihre Aufgabe ist es, für die Grundversorgung der Kinder (Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung) und die geistige, emotionale und schulische Entwicklung eines jeden Kindes zu sorgen, unter Wahrung ihrer Kultur und Traditionen.

Über 200 Kinder werden betreut, 12 bis 13 pro Haushalt. Alle “Familien” leben auf dem Campus in Chamberlain, Süddakota.

Wir als St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. versuchen seit unserer Gründung im Jahre 2002, die deutsche Öffentlichkeit über die Situation der Lakota in den USA zu sensibilisieren. Durch Mailings, Broschüren und Online teilen wir das kulturelle Erbe der Lakota jährlich mit vielen Zehntausend Deutschen.

Wie schlimm ist die Armut der Lakota-Kinder wirklich?

In einigen Gebieten, insbesondere in den Reservaten, lebt jedes zweite* Lakota-Kind immer noch unterhalb der Armutsgrenze. Süddakota, wo sich die St. Josefs Indianerschule befindet, hat die höchste Armutsrate unter allen Ureinwohnern der US-Bundesstaaten. Die dortige Bevölkerung ist die wahrscheinlich wirtschaftlich am stärksten benachteiligte im ganzen Land.

*Quelle: US Census bureau

Welche ethische bzw. religiöse Zugehörigkeit haben die Kinder an dieser Schule?

Alle Kinder, die bei der St. Josefs Indianerschule betreut werden, sind indianischen Ursprungs. Sie gehören unterschiedlichen Glaubensrichtungen an: katholisch, protestantisch (Episkopal Church), traditionelle Lakota-Religion und anderes. Über 50% der Kinder sind katholisch, 40% praktizierende Anhänger der protestantischen Episkopal Church und 10% gehören anderen Religionen an.

Wie wird für die Kinder gesorgt?

Ursprünglich war die St. Josefs Indianerschule ein Internat, wie alle anderen Schulen für indianische Kinder. Seit 1982 leben die Kinder in sogenannten Familienverbänden, die ein stabiles Zuhause bieten. Die 20 Familienverbände betreuen bis zu 12 oder 13 Kinder.

Ausgebildete Erzieher stellen die Kinderbetreuung sicher, sorgen für die soziale Integration und Entwicklung der Fähigkeiten eines jeden einzelnen Bewohners, und achten darauf, was am besten für seine materiellen, psychischen und spirituellen Bedürfnisse geeignet ist. Die Ausbildung und Schulung der Mitarbeiter sind Teil des Programms.

Die Arbeit mit den Kindern wird regelmäßig geprüft, um sicherzustellen, dass sie die bestmögliche Betreuung erhalten.

Wo gehen die Kinder zur Schule ?

Die Jüngsten sind in der auf dem Campus gelegenen Grundschule. Ältere Kinder besuchen weiterführende öffentliche Schulen (High School) in Chamberlain.

Wo liegt die St. Josefs Indianerschule genau?

Sie finden die Schule im südlichen Teil von Süddakota, im Gebiet der Stadt Chamberlain. Der Campus befindet sich am östlichen Ufer des Missouri im Schatten der großen Ulmen, Pappeln und nahe einer Käserei. Es bietet eine ideale und ruhige Lage für die Kinder und Jugendlichen, die dort betreut werden.

Wie lange bleibt ein Kind in der Regel in der St. Josefs Indianerschule?

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer eines Schülers in der Grundschule beträgt dreieinhalb Jahre.

Woher kommen die Kinder, die die St. Josefs Indianerschule besuchen?

Die Kinder kommen aus allen neun Reservaten in Süddakota. Die Mehrheit der Kinder kommt jedoch aus den fünf Reservaten Crow Creek, Lower Brule, Cheyenne River, Rosebud und Pine Ridge. Die Schule betreut auch Kinder aus anderen amerikanischen Bundesstaaten. Einige stehen unter staatlicher Vormundschaft oder befinden sich in der Obhut ihrer Stammesgemeinschaft oder sind St. Josefs aufgrund einer gerichtlichen Entscheidung zugewiesen worden.

Wie alt sind die Kinder bei der Aufnahme?

Die jüngeren Bewohner sind 6 Jahre alt und kommen in die erste Klasse. Auf dem Campus wird eine eigene Grundschule (1.-8. Klasse) betrieben. Nach der Grundschule gehen die Kinder auf weiterführende Schulen in Chamberlain.

Wer sind die Erziehungsberechtigten der Kinder?

Die Personen (Eltern, Familie, Vormund oder ein durch eine gerichtliche Institution Bestellter), die das Kind bei St. Josefs betreuen lassen, bleiben seine Erziehungsberechtigten. Manche Kinder werden der St. Josefs Indianerschule per Gerichtsbeschluss zugewiesen.

Nach welchen Kriterien werden Kinder an der St. Josefs Indianerschule aufgenommen?

Ein Familienfürsorger führt mit jedem Kind in seiner Familie ein Gespräch und bestimmt dann das schulische Niveau und die Lernfähigkeit. Kinder werden nach ihrem Bedarf an institutioneller Pflege aufgenommen – mit der ausdrücklichen Zustimmung der Eltern oder Erziehungsberechtigten.

Gibt es eine Warteliste für die St. Josefs Indianerschule?

Ja. Freie Plätze werden immer sehr schnell wieder besetzt.

Gibt es auch Kinder, die abgelehnt werden?

Bedauerlicherweise ja: Es können keine Kinder aufgenommen werden, die permanent betreut werden müssen. Das überfordert die Betreuer bei einem Verhältnis von einem Erwachsenen auf bis zu sechs Kinder. Es werden auch keine Kinder aufgenommen, die in einer stabilen Familie leben und die Hilfe von St. Josefs nicht benötigen.

Wohin gehen die Lakota-Kinder, die nicht in der St. Josefs Indianerschule betreut werden?

Sie werden in anderen lokalen Einrichtungen untergebracht. Auf Antrag des gesetzlichen Vertreters können auch die Schulen in der Nähe des Wohnsitzes Unterstützung gewähren.

Wer entscheidet, wann ein Kind so weit ist, die St. Josefs Indianerschule zu verlassen?

Die Entscheidung wird von einem Team gefällt, bestehend aus den Mitarbeitern von St. Josef, den Eltern oder Erziehungsberechtigten des Kindes, der zuständigen staatlichen Organisation und dem Kind selbst. In allen Fällen stehen das Wohlergehen und die Sicherheit des Kindes im Vordergrund.

Welche weitere schulische Unterstützung erhalten die Kinder?

Einige der jungen Bewohner leiden unter unzureichenden Sprachkenntnissen, Lernschwierigkeiten oder emotionalem Stress. Sie profitieren von der sozialen und psychologischen Unterstützung der St. Josefs Indianerschule. Diese Unterstützung wird durch Familienberater, einen Kinderpsychologen, einen Logopäden und einen Heilpädagogen in einem Ressourcen-Center erbracht, das den Kindern hilft, ihre schulischen Probleme zu lösen.

Welche sozialen Hilfsprogramme bietet die Schule noch an?

Zusätzlich zur Unterbringung in Familienverbänden stellt die Schule spezielle Angebote für Lakota-Kinder aus zerrütteten oder dysfunktionalen Familien zur Verfügung:

  • Unterstützung von Projekten und Aufgaben in den fünf Reservaten in Süddakota
  • Begleitung von jungen Lakota während ihrer Ausbildung
  • Schutz für misshandelte Frauen
  • Bereitstellung von sozialen und psychologischen Betreuungsleistungen
  • Einrichtung von Second-Hand-Boutiquen
  • Organisation einer mobilen Bibliothek

Was machen die Kinder, wenn sie keinen Unterricht haben?

Die Schule bietet eine Vielzahl von sportlichen Möglichkeiten für Einzelne oder Gruppen: Schwimmen, Basketball, Volleyball, Fußball und Laufen. Das Erholungszentrum bietet eine Sporthalle, ein Spielzimmer und ein Schwimmbad. Jugendliche können eine Indoor-Strecke für Inline-Skating nutzen. In den Familienverbänden gibt es zusätzlich Spiele und z. B. auch noch Fahrräder, Rollerblades und anderes mehr.

Was leisten die Kinder innerhalb des Familienverbandes?

Die Kinder nehmen am täglichen Leben des Familienverbandes teil. Alle haben sie eine Reihe von gemeinsamen Aufgaben zu erledigen: Die Reinigung des Hauses, kochen, den Tisch decken und abräumen, Geschirr spülen, Wäsche waschen und helfen, das Haushaltsbudget einzuhalten. Jede Gemeinschaft trifft sich regelmäßig, um über das Familienleben zu sprechen. Den Kindern wird beigebracht, ihre Mitschüler zu achten und für Körperpflege zu sorgen.

Wo werden die Kinder – wenn nötig – ärztlich versorgt?

Kinder werden im Gesundheits- und Familien Service-Zentrum behandelt, wo ein Teilzeit-Arzt und mehrere Krankenschwestern in Vollzeit arbeiten. Zudem wurden alle pädagogischen Mitarbeiter der St. Josefs Indianerschule im Arbeiten mit Kindern geschult, um kleinere gesundheitliche Probleme zu behandeln, und sie haben Kurse in Erster Hilfe und Herz-Lungen-Wiederbelebung absolviert.

Gehört die St. Josefs Indianerschule der katholischen Kirche an?

Ja, die St. Josefs Indianerschule gehört zur Kongregation der Gemeinschaft der Herz-Jesu Priesterschaft und wird von ihr verwaltet.

Wie bewahrt die St. Josefs Indianerschule das kulturelle Erbe der Lakota?

Die Schule bringt den Lakota-Kindern ihr Erbe auf unterschiedliche Weise näher:

  • durch Unterrichtung der Sprache, Kultur und Traditionen der Lakota in unserer Schule;
  • durch einen Verein, der die Aufgabe hat, Tänze und traditionelle Lieder der Ureinwohner zu lehren und das Verständnis dafür zu fördern;
  • durch das jährlich stattfindende Powwow auf dem Campus
  • durch Spezialisten für die Lakota-Kultur im Lehrerkollegium;
  • durch das Museum und Kulturzentrum “Akta Lakota”;
  • durch Stellungnahmen und Empfehlungen von Lakota-Ältesten.

Ist das St. Josefs Indianerhilfswerk als gemeinnützig anerkannt?
Bekomme ich für meine Spenden eine Spendenbescheinigung?

Der St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und somit berechtigt Spendenbescheinigungen auszustellen. Diese können Sie im Rahmen Ihrer Einkommensteuererklärung für das Finanzamt als Nachweis verwenden. Gerne können Sie Ihre Bescheinigung per E-Mail an spenderservice@stjosefs.de oder telefonisch unter 069 / 8383 8742 anfordern. Der Versand erfolgt jährlich per Post im Februar des Folgejahres.

Hat der St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI)?

Die Teilnahme am DZI-Spenden-Siegel ist freiwillig. Zudem würde die Beantragung des Spenden-Siegels unverhältnismäßig viel Aufwand für unser kleines Team bedeuten. Deshalb tragen wir aktuell nicht das DZI-Gütesiegel und haben es auch nicht beantragt – wie ein Großteil der Spendenorganisationen in Deutschland.

Woher bezieht der St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. neue Postadressen?

Um neue Spender für den St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. zu finden, mieten wir Adressen von Privathaushalten in Deutschland an. Dabei handelt es sich überwiegend um Telefonbuch- und sogenannte Postumzugsadressen. Einige Anschriften stammen von Wirtschaftsunternehmen, die ihre nicht gesperrten Kundenadressen zur Verfügung stellen. Diese gemieteten Adressen werden von uns einmalig verwendet und nicht gespeichert.

Bei Anmietung der Adressdaten erfolgt ein automatischer Abgleich mit der aktuellen “Robinson-Liste”, einer Datei, in der sich jeder aufnehmen lassen kann, der keine Direktwerbung von Unternehmen erhalten möchte. Anschriften, die dort bereits gelistet sind, werden nicht von uns angeschrieben. Wenn Ihre Adresse zukünftig nicht mehr zu Werbezwecken genutzt werden soll, können Sie sich hier in die Robinson-Liste eintragen: www.robinsonliste.de

Ist die St. Josefs Indianerschule eine akkreditierte Organisation?

Ja, die St. Josefs Indianerschule ist in den USA u.a. bei den folgenden Institutionen akkreditiert:

  • Council on Accreditation of Services for Families and Children, Inc. (Rat für die Akkreditierung von Diensten an Familien und Kinder)
  • South Dakota Department of Education (Ministerium für Erziehung, South Dakota)
  • Mitglied der Coalition for Residential Educators (Lehrerverband von South Dakota)

Warum versendet der St. Josefs Indianer Hilfswerk e.V. so viele Briefe?

Mit Spendenbriefen Geld zur Finanzierung von Programmen zu erhalten, ist nicht so einfach. Die Reaktionszeit und die Spendenmenge sind niedriger als bei vielen anderen Wegen, Spenden zu sammeln. Dennoch versuchen wir immer das Gleichgewicht zu halten zwischen der Anzahl der Spendenbriefe und dem Mittelbedarf, mit dem wir die Hilfsprogramme der St. Josefs Indianerschule unterstützen. Wenn Sie mehr oder weniger Briefe empfangen möchten, nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf.

Warum enthalten die Briefe kleine Präsente (Beilagen im Spendenbrief)?

Manche Spendenbriefe von uns enthalten Präsente, über die sich viele Spender tatsächlich freuen. Solche Postsendungen helfen uns, über unsere Aufgaben zu informieren und somit auch die Programme und Hilfsdienste der St. Josefs Indianerschule zu finanzieren. Bei spendensammelnden gemeinnützigen Organisationen hat sich erwiesen, dass Spendenbriefe mit Präsent oft effektiver sind als solche ohne!

Erhält die St. Josefs Indianerschule staatliche Unterstützung?

Die Schule erhält staatliche Unterstützung für die Kantine zum Mittagessen und die Hausaufgabenbetreuung für bedürftige Schüler. Obwohl die Schule keine weiteren, regelmäßigen Subventionen aus Bundesmitteln erhält, werden in kleinem Rahmen außerordentliche Zuschüsse für spezifische Projekte geleistet. Private Spenden bilden die hauptsächliche Einnahmequelle.

Wer finanziert das Bildungsangebot für die Schülerinnen und Schüler der St. Josefs Indianerschule?

Die Schule verlangt keine finanzielle Beteiligung von den Familien. Alle Bedürfnisse der Kinder – Unterbringung, Bekleidung, medizinische Versorgung und Bildung – werden durch die großzügige Unterstützung aller Spender erfüllt.

Was gibt es bei einem Besuch der St. Josefs Indianerschule zu sehen?

Das Museum und Kulturzentrum “Akta Lakota” auf dem Campus ist ganzjährig geöffnet.

Öffnungszeiten:
Im Sommer ist das Zentrum von 8 bis 18 Uhr (Montag bis Samstag) und Sonntags von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Ab dem ersten Montag im September ist das Museum von 8 bis 17 Uhr (Montag bis Freitag) geöffnet [Central Standard Time].

  • Campus-Besuche mit Führung (einschließlich Museumsbesichtigung)
  • Die Kapelle “Unserer Lieben Frau von den Sioux”, mit ihrem indianischen Kunstgewerbe, schönen Glasfenstern und Wandteppichen und dem indianischen Christus von Oscar Howe, einem berühmten Künstler der Crow Creek Sioux. Sie finden hier ein getreues Spiegelbild des reichen Erbes der Lakota-Gemeinschaft, das eigens der St. Josefs Indianerschule gewidmet ist.
  • Die große Orgel der St. Aloysius Gemeinde in Milwaukee, Wisconsin, gespendet und in Betrieb genommen im Jahr 1997.
    Campus-Besuche mit Führung (einschließlich Museumsbesichtigung)

An welche Adresse können Briefe und Pakete für die St. Josefs Indianerschule gesendet werden?

Bitte senden Sie Post an St. Joseph’s Indian School, 1301 N Main St., PO Box 89, Chamberlain SD 57325, USA

Kann ich freiwillig in der St. Josefs Indianerschule mitarbeiten?

Das ist leider nicht möglich. Die Versicherungsbestimmungen und die Verpflichtung zur offiziellen Anerkennung der Befähigung der Betreuer haben den Einsatz von Freiwilligen auf dem Campus stark reduziert. Auf Grund dieser Bestimmungen ist die Mitwirkung von freiwilligen Helfern allgemein immer schwieriger geworden. Dies gilt in noch stärkerem Maße für Organisationen wie der St. Josefs Indianerschule, die die ihnen anvertrauten Kinder rund um die Uhr betreuen.