Wie St. Josefs einer angehenden Astrophysikerin half, sich vorzubereiten

Jedes Jahr leben und lernen etwa 200 Schüler auf dem Campus der St. Josefs Indianerschule. Man kleidet sie ein, versorgt sie mit nahezu unbegrenzten Bildungsressourcen, nährt  ihre Körper mit gesunder Nahrung und ihre Seelen mit Lehren der Lakota-Kultur.

Das sind die Grundbedürfnisse, die jedes Kind erhält. Aber jeder Schüler kommt auch mit spezifischen Bedürfnissen an. Selten gibt es eine gemeinsame Basislinie, an der man den Erfolg von Kind zu Kind gleichermaßen messen könnte. Einige Schüler haben verhaltens-bedingte Hindernisse zu überwinden. Einige haben gesundheitliche Faktoren, die sofortige Aufmerksamkeit erfordern. Während andere ziemlich gesund und gebildet ankommen.

Die Wirkung von St. Josefs wird für jeden dieser Schüler anders aussehen. Das Maß an Erfolg wird anders aussehen.

Aber egal, wo ein Kind in diesem Spektrum steht, man fängt dort an, wo alles beginnt – am Anfang. Ihr Anfang. Die St. Josefs Indianerschule, beginnt damit die Samen pflanzen, Werkzeuge zur Verfügung stellen und Hoffnung und Ermutigung geben, dass die Schüler etwas Großes werden können, weil all diese Größe bereits in ihnen lebt. Sie müssen es nur erkennen, damit es hervorbrechen kann. Und das tun sie.

Nehmen Sie Lily, eine Absolventin von St. Josefs. Ihre Familie meldete sie in ihrem ersten Jahr an der High School bei St. Josefs an, und sie blieb bis zu ihrem Abschluss im Jahr 2017. Jetzt studiert sie an einem renommierten College Astrophysik. Sie liebt Sprachen und hat sogar zwei Jahre lang Japanisch gelernt. Sie kann Unterhaltungen über Quantenzustände führen. Sie leuchtet so hell.

„Egal wie schwer es wird, ich mache einfach weiter. Es gab einige Hindernisse, aber ich weiß, dass es Ressourcen gibt, die mir helfen“, sagt Lily.

St. Josefs ist eine dieser Ressourcen. Natürlich sorgte die St. Josefs Indianerschule schon während Lilys Schulzeit dafür, dass sie zu einer starken jungen Frau heranwuchs. Aber auch nachdem ihr Weg sie woanders hinführte, bleiben die Schule ein Teil ihrer „Thiyóšpaye“ – ihrer erweiterten Familie.

Ein sogenannter Übergangsspezialist der St. Josefs Indianerschule schaut monatlich – und manchmal wöchentlich – vorbei, um sicherzustellen, dass es Lily gut geht. Und das nicht immer auf formale Weise, sondern auch auf persönlicher Ebene. Das Leben als junger Erwachsener bringt so viele Herausforderungen und Entscheidungen mit sich, die getroffen werden müssen. St. Josefs hilft, Lily zu unterstützen und zu begleiten, in welcher Form auch immer das speziell für sie aussieht.

Der St. Josefs Alumni-Koordinator sorgt auch dafür, dass Lily Stipendienmöglichkeiten wahrnimmt. Auf diese Weise hat sie mehrere Stipendien erhalten, die ihr helfen, Dinge wie Studiengebühren, Bücher, Miete – was auch immer sie gerade braucht – zu bezahlen. Letztes Jahr war sie eine von vielen indianischen Studenten, die Stipendien erhielten, da St. Josefs in der Lage war, über 191.000 Dollar an fleißige Studenten zu vergeben, die eine höhere Ausbildung anstreben.

Und dankbar ist eine Untertreibung dafür, wie Lily über St. Josefs denkt.

„Ich habe neulich über die High School nachgedacht und dabei habe ich St. Josefs wirklich vermisst“, sagte Lily. „Die Zeit an der St. Josefs Indianerschule hat mir so viele Möglichkeiten eröffnet. Wo ich vorher wohnte, war es eine 30-minütige Fahrt zur Schule, und meine Familienmitglieder konnten mich nicht zu Schulveranstaltungen und Aktivitäten hinbringen. Aber bei St. Josefs konnte ich in Vereinen und all den anderen Dingen mitmachen.“

Lily schreibt St. Josefs auch zu, dass es ihr geholfen hat, sich in das Lernen zu verlieben.

„St. Josefs betont immer die akademischen Fächer, aber auf eine interessante Art und Weise“, sagte Lily. „Natürlich weiß jeder, dass man versuchen sollte, gute Noten zu bekommen. Aber bei St. Josefs haben sie andere Wege, das zu fördern, so dass es sich weniger wie eine Menge Arbeit anfühlt, weil es Anreize für gute Noten gibt.“

Diese zusätzlichen Anreize mögen der Grund dafür gewesen sein, dass Lily als Teenager an Nachhilfestunden und ähnlichem teilnahm, aber all das Lernen führte zu einem tieferen Wunsch, genau das zu tun – lernen. Jetzt sind es nicht mehr die Anreize, die Lilys Wunsch zu lernen schüren. Dieser Wunsch ist jetzt in ihr verwurzelt.

Lily in Frankfurt anlässlich des Schüleraustausch-Projektes 2016

Aufgrund Lilys guter schulischen Leistungen durfte sie im Rahmen des Schüleraustausch-Projektes für 3 Wochen nach Deutschland kommen. Das war im Jahr 2016 und Lily hat damals auf unsere Frage nach ihren Zukunftsplänen bereits gewusst, dass sie Astrophysik studieren möchte. Dieses Ziel hat sie niemals aus den Augen verloren

Die St. Josefs Indianerschule mag das Säen, die Pflege des Bodens übernehmen und fördert das Wachstum. Aber die Unterstützung von großzügigen Menschen aus aller Welt ist der Grund dafür, dass St. Josefs all diese wunderbaren Dinge für Lily und die unzähligen anderen Kinder, die durch die Türen der St. Josefs Indianerschule gehen, tun können.

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