Wiwanke Wachipi – Der Sonnentanz
Der Sonnentanz war die wichtigste Zeremonie, die durch die Lakota (Sioux), und beinahe alle Prärie-Indianer praktiziert wurden. Es war eine Zeit der Erneuerung für den Stamm, die Menschen und der Erde.
Das Dorf war groß, als viele Gruppen für dieses jährliche Ritual zusammenkamen. Jeder Stamm campierte im eigenen Kreis, der wiederum Teil von einem anderen Kreis war. Eine große kreisförmige Arena wurde gelichtet und es wurde ein Doppelring aus Stöcken um die Außenseite errichtet. Man belegte die Oberseite mit Zweigen, als Schutz für die Tänzer, Sänger und Zuschauer.
Der heilige Schamane ging in den Wald und suchte einen großen amerikanischen Pappelbaum aus, den sie als zentralen Pfahl verwendeten. Ein Mann wurde wegen eines großen Kunststückes oder wegen seiner Tapferkeit bei der Mutprobe der Prärie-Indianer, dem Count Coup, ausgewählt, den Baum zu fällen. Als der Baum fiel, war es nicht erlaubt, den Boden zu berühren. Der Baum wurde getrimmt und zurück zum Ort des Tanzes gebracht, wo er geschmückt und im Zentrum der Arena aufgestellt wurde.
Die Zeremonie begann am nächsten Tag bei Sonnenaufgang und jeder konnte tanzen. Die Tänzer sahen, während sie tanzten, in die Sonne und kurze Pausen ohne Essen und Trinken waren erlaubt. Dies dauerte in der Regel vier Tage an – während die Selbst-aufopfernden sich selbst vorbereitet haben. Normalerweise hatten diese Männer, es war selten, dass eine Frau sich daran beteiligte, einen bestimmten Wunsch – gute Jagderzeugnisse, bessere Kampffähigkeiten oder heilende Kräfte.
Ihre Körper und Geister wurden durch die Inipi-Zeremonie vor dem Tanz gereinigt. Jeder Tänzer hatte einen Mentor, der ihn durch die Zeremonie half. Dies war meistens ein Heiliger Mann oder jemand, der bereits getanzt hatte.
Der Heilige Schamane bereitete die Büffelschädel vor und legte sie rund um die Arena. Lange Schleifen von Rohleder wurden an den Mittelpfahl gebunden. Die Tänzer trugen Ringe oder Salbei auf dem Kopf und öfters auch um ihre Handgelenke und Knöchel herum, jeder Mann trug eine Pfeife, die aus dem Flügelknochen eines Adlers gefertigt wurde.
Als die Tänzer rund um die Arena standen, näherte sich der heilige Schamane ihnen und durchbohrte jede Seite ihrer Brüste mit dem Stück eines Knochens. Als nächstes wurde das Rohleder an die Knochen befestigt. Der Tanz begann wie ein langsames Schieben.
Einige wollten nicht an die Stange angebunden werden. Stattdessen hatten sie die Knochen durch Ihre Rücken durchbohrt, und dann wurden Büffel-Schädel mit Riemen befestigt. Während sie tanzten, schleppten die Tänzer diese schweren Schädel mit sich herum.
Das Ziel des Tanzes war es, die Knochenstücke aus dem Körper der Tänzer zu entfernen. Die Tänzer an der Stange zogen sich selbst rückwärts und versuchten, ihr Fleisch herauszureißen und sich selbst zu befreien. Diejenigen, die Totenköpfe auf den Rücken gebunden hatten, tanzten über die Felsen und durch die Gebüsche. Sie hofften, dass sich die Schädel in etwas verfingen und schließlich aus dem Körper herausgerissen würde.
Die Tänzer, denen es nicht gelungen ist, sich vor Sonnenuntergang zu befreien, bekamen Hilfe von ihren Mentoren. Die Mentoren packten die Tänzer von hinten und rissen ihnen mit Mühe die Knochen aus der Haut heraus. Wenn sich die Tänzer bei Sonnenuntergang noch nicht von den Knochen befreit hatten, entfernte der Heilige Schamane die Knochen in der umgekehrten Reihenfolge des ersten Piercings.
Viele Sonnentänzer wurden durch diese Erfahrung erschüttert und erlebten ein Trauma. Nach der Zeremonie gingen sie ins Wigwam für die Tänzer, wo sich die Medizin-Männer um sie kümmerten. Auch der heilige Schamane war dabei, er sang Loblieder an den Gott und betete für die Tänzer, sodass sie sich rasch wieder erholten.
Quelle: Sundancing at Rosebud and Pine Ridge, Thomas E. Mails, Grafik Publishing Co.., Inc.., Iowa, 1978
Kultur der Lakota bewahren
Die Lakota-Indianer haben starke kulturelle und spirituelle Bindungen. Der größte Teil der Indianer bemüht sich, ihre traditionelle Lebensweise zu bewahren. Eltern unterrichten ihre Kinder von klein auf an, über die Werte und Moral ihrer Stammesgruppe.
Die Kultur der Lakota-(Sioux) zu bewahren und zu teilen, gehört zum zentralen Teil unserer Mission in der St. Josefs Indianerschule. Neben den Schulklassen für indianische Kultur und dem jährlichen Powwow für unsere Schüler befindet sich auf dem Campus das Akta-Lakota-Museum und das Kulturzentrum, welche den Schülern und Besuchern gleichermaßen ermöglicht, ihr Wissen über die Kultur der Lakota zu erweitern.
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