Die Applikation von Stachelschweinborsten: Lakota Quillwork

Die Lakota Indianer verwirklichten sich künstlerisch vor allem durch ihre Stachelschweinborstenarbeiten. Gerade die Kunst des Verzierens mit Stachelschweinborsten erforderte enormes Fingerspitzengefühl und Geduld.

Um die stacheligen Borsten sammeln zu können, näherten sich die Frauen dem ahnungslosen Stachelschwein und warfen eine Decke über das Tier. Als Schutzmechanismus streckte dann das Stachelschwein seine Borsten in die Decke. Die Stacheln verfingen sich in die Decke. Die Lakota Frauen nahmen sie wieder zurück und konnten die Stacheln von der Decke einsammeln.

Stachelschweine produzieren vier Stachelgrößen, jede Größe wird für verschiedene Quillworkarbeiten benutzt. Große, grobe Schwanzborsten wurden zum Ausfüllen großer Flächen, für umwickelte Armreife oder Pfeifenstiele und Fransendecken bevorzugt.

• Die Rückenstacheln eigneten sich besonders gut für die Webstuhlarbeit.
• Feine Stacheln vom Hals waren ideal für die Stickerei.
• In der Nähe des Bauches befanden sich ganz dünne Stacheln, die für feine Linien gebraucht wurden.

Traditionell wurden die Stacheln in große Töpfe mit pflanzlichen Farbstoffen gefärbt, die ihnen prächtige intensive Farbtöne gaben. Die Lakota-Frauen mussten gut aufpassen, dass die Stacheln nicht zu kochen begannen und dass sie gut klebrig wurden.

Die Farben waren hell und reflektierten den Farbton der wahren Herkunft von der Erde: Pflanzen und Beeren produzierten Malventon, Violett und Rot; Flechten brachten helles Gelb hervor.

Nach dem Färben wurden die Stacheln ausgebreitet, um an der Luft zu trocknen. Danach wurden sie mit tierischen Ölen eingerieben, damit sie nicht austrocknen konnten und spröde wurden.

Die Stacheln wurden traditionell auf Tierhaut oder Birkenrinde mit feinen Sehnenstreifen vom Büffel oder Hirschen gestickt. Obgleich das komplizierte Kunsthandwerk mit den Ältesten verblasste, lebt Quillwork-Handarbeit, die Applikation von Stachelschweinborsten, weiter.

Quelle: Koch, Ronald P., Dress Clothing of the Plains Indians, University of Oklahoma Press, Norman, Oklahoma, 1977. Lyford, Carrie A., Quill and Beadwork of the Western Sioux, Johnson Books, Boulder, Colorado, 1979.

 

Kultur der Lakota bewahren

Die Lakota-Indianer haben starke kulturelle und spirituelle Bindungen. Der größte Teil der Indianer bemüht sich, ihre traditionelle Lebensweise zu bewahren. Eltern unterrichten ihre Kinder von klein auf an, über die Werte und Moral ihrer Stammesgruppe.

Die Kultur der Lakota-(Sioux) zu bewahren und zu teilen, gehört zum zentralen Teil unserer Mission in der St. Josefs Indianerschule. Neben den Schulklassen für indianische Kultur und dem jährlichen Powwow für unsere Schüler befindet sich auf dem Campus das Akta-Lakota-Museum und das Kulturzentrum, welche den Schülern und Besuchern gleichermaßen ermöglicht, ihr Wissen über die Kultur der Lakota zu erweitern.

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