Spenderreisen: Eindrücke von der ersten Spenderreise zum 39. Powwow im September 2015

Rita Ziener (77) und Reinhard Hauschild (76) waren die ersten Spender, die ich auf unserer Spenderreise 2015 im September zum 39. Powwow an der St. Josefs Indianerschule begleiten durfte.

Herr Hauschild bestaunt den Badland Nationalpark

Unsere 7-tägige abenteuerliche Reise begann mit einem Ausflug in den Badlands Nationalpark, eine raue verwitterte Berglandschaft, die nach 2-stündiger Autofahrt durch weite Graslandschaften Süddakotas völlig überraschend am Horizont auftauchte. Neben putzigen Präriehunden und Dickhornschafen war es vor allem die zerklüftete Berglandschaft, die uns so beeindruckte.

Eindrücke von der ersten Spenderreise zum 39. Powwow im September 2015

Frau Ziener und Herr Hauschild vor dem Mount Rushmore

Am folgenden Tag besuchten wir den Mount Rushmore, ein Berg in den Black Hills in dem 4 monumentale, 18 Meter große Porträts von bedeutsamen Präsidenten in Stein verewigt wurden.

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Büffelherde im Custer State Park

Weiter ging die Fahrt durch den Black Hill National Forest, eine serpentinenartige enge Straße bis zum Custer State Park, wo wir die größte Büffelherde der USA mit rund 1.400 Tieren aus nächster Nähe bestaunen konnten.

Die Fahrt durch den Park wurde gelegentlich von Wildeseln unterbrochen, die die Straße bettelnd um Brot und Möhren blockierten. Abseits der Straße waren Gabelböcke und Präriehund-Kolonien zu beobachten.

An unserem dritten Reisetag haben wir Sioux Falls mit den Wasserfällen des Big Sioux Rivers, einem Nebenfluss des Missouri Rivers, im Falls Park besucht. Die Stadt wurde 1856 gegründet und ist nach den Wasserfällen benannt.
In dem 50 Hektar großen Park kann man auch die Ruinen der Queen-Bee-Mühle besichtigen. Die 7-stöckige Mühle war ein Goliath unter den Mühlen und konnte 1.200 Fässer Mehl täglich verarbeiten. Im Januar 1956 wurde die Queen-Bee Mühle durch einen Brand zerstört und nicht wieder errichtet.

Frau Ziener und Herr Hauschild vor den Wasserfällen in Sioux Falls

Anschließend haben wir die St. Joseph´s Kathedrale in Sioux Falls besucht. Die Kathedrale wurde von 1915 bis 1918 erbaut. 1942 verursachte ein Feuer in der Unterkirche schwere Schäden. Aktuell besetzt Bischof Paul J. Swain den Bischofsstuhl, der 7. Bischof seit 1918.

Eindrücke von der ersten Spenderreise zum 39. Powwow im September 2015

Die St. Joseph´s Kathedrale in Sioux Falls

Eine geführte Bustour der St. Josef Indianer Schule durch die Reservate Lower Brule und Crow Creek mit Spendern aus ganz Amerika war unser Programmpunkt am folgenden Tag.
Wir besuchten zuerst das Lower Brule Hauptverwaltungsgebäude.
In einem Tipi-ähnlichen Gebäude, trafen wir einen jungen Indianer, der uns unter Tränen erzählte, wie es ihm als Kind ergangen ist, als seine Mutter alkoholabhängig war und für ihn und seine Geschwister nicht mehr sorgen konnte. Er und seine Geschwister durften die St. Josefs Indianer Schule besuchen und sind dafür sehr dankbar. Er arbeitet heute im Reservat als Elektriker und praktiziert mit Begeisterung die indianischen Zeremonien wie den Sonnentanz.

Das Tipi-ähnliche Verwaltungsgebäude im Lower Brule Reservat

Das Lower Brule Reservat umfasst
Fast 1.000 Quadratkilometer, davon werden 481 Quadrat-kilometer von dem Stamm selbst genutzt, 470 qkm werden von Privatleuten genutzt, weitere 100 qkm sind Seengebiet.
Von den 2.824 registrierten Mitgliedern leben 1.556 in dem Reservat, davon sind 1.447 indianischer Herkunft. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 41%, 8 von 10 Familien sind von Alkoholmissbrauch betroffen. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Indianers liegt derzeit bei 54 Jahren.

Vor dem Haupteingang der Lower Brule Reservatsverwaltung

Der Stamm bewirtschaftet heute zwei große Farmen und unterhält ein eigenes Bauunternehmen. Auch werden geführte Jagden für Klein- und Großwild angeboten. Lower Brule ist auch einer der Top-Produzenten von Popcorn in den Staaten.

Das Lower Brule Reservat

Am folgenden Tag haben wir das Akta Lakota Museum auf dem Campus der St. Josefs Indianer Schule besucht. Das Museum hat nicht nur eine wunderschöne Sammlung indianischer Kunstwerke bis zur heutigen Zeit, es verdeutlicht auch mit einer einzigartigen Sammlung das damalige Leben der Indianer, von Werkzeugen, Kleidung und deren Herstellung, Spielzeug der Indianerkinder und vielen anderen Dingen des täglichen Bedarfs.

Frau Ziener und Herr Hauschild vor einem Tipi am Akta Lakota Museum

Am Nachmittag hatten wir die einzigartige Gelegenheit das Schulgebäude und die Klassenzimmer zu besichtigen. Schülerinnen der Schule haben uns geführt und wir haben die Lehrer kennenlernen dürfen, die uns von ihrem Unterrichtsfach erzählten.

Die Bibliothek der St. Joseph´s Indian School

Am Abend fand ein Bankettessen im Cedar Shore Resort Hotel statt, wo wir viele Mitarbeiter der St. Josefs Indianer Schule, Pater Anthony Kluckman und viele amerikanische Spender kennengelernt haben.

Das Wohnhaus Hogebach, eines von 21 Wohnhäusern

Am letzten Tag unserer aufregenden Reise haben wir eines der 21 Wohnhäuser der Indianerkinder besichtigen dürfen. Bis zu 12 Kinder leben in einem Wohnhaus zusammen mit den Hauseltern und haben uns stolz ihre Zimmer gezeigt. Neben den Zimmern der Kinder und Hauseltern, gehören auch ein Studierzimmer, ein Wohnzimmer, ein Esszimmer mit Küche, ein Vorratsraum, ein Waschraum und mehrere Badezimmer zur Ausstattung eines Wohnhauses.

Frau Ziener, Herr Hauschild, 3 Indianerkinder und ich

 

 

 

Eines der Kinderzimmer im Wohnhaus Hogebach

Anschließend haben wir die Kapelle „Unserer Lieben Frau der Sioux“ auf dem Schulgelände besucht. Die Kapelle wurde 1956 geweiht und im Jahre 1985 renoviert. Sie bildet eine Brücke zwischen den katholischen Traditionen und der traditionellen Lakota-Spiritualität.

 

Das Highlight unserer Reise war das 39. Powwow auf dem Gelände der St. Josefs Indianer Schule. Alle Kinder unserer Schule und aus den umliegenden Reservaten hatten sich für das Powwow mit indianischen Trachten geschmückt. Ein aufregendes farbenfrohes Erlebnis mit indianischen Tänzen, Trommeln und Gesängen

 

 

Die Kapelle „Unserer Lieben Frau der
Sioux“ auf dem Gelände der St. Josefs Schule

 

 

Ein Teilnehmer beim 39. Powwow Tanzfest

Ein weiterer engagierter Tänzer auf dem Powwow Ein Indianerjunge tanzt den Grastanz Die Mädchen tragen traditionelle Kleider für den Schellen-Tanz

Es war für mich, Herrn Hauschild und Frau Ziener eine aufregende, spannende und lehrreiche Reise, die uns sehr bewegt hat und die uns immer in Erinnerung bleibt.

Auch dass wir Pater Anthony Kluckman persönlich kennenlernen durften, war eine besondere Ehre auf unser einwöchigen Reise zum 39. Powwow in Süddakota/Chamberlain.

Wenn Sie Interesse an dieser Reise haben, so können Sie uns gerne anrufen.
Telefon: 069 / 8383 8742

Frau Ziener und Herr Hasuschild mit Pater Kluckman