Einzelunterricht für benachteiligte Lakota-Kinder
Angesichts der verbreiteten Armut und der widrigen Lebensverhältnisse in den Reservaten ist es kaum verwunderlich, dass einige Lakota (Sioux)-Kinder Lernschwierigkeiten haben, wenn sie zur St. Josefs Indianerschule kommen.
Auch auf Felicia* traf das zu. Sie hätte bei ihrer Aufnahme an die Schule eigentlich die siebte Klasse besuchen sollen. Aufgrund ihrer schwierigen Vergangenheit konnte sie allerdings nur auf Grundschul-Niveau lesen.
An der St. Josefs Indianerschule ist man davon überzeugt, dass lesen zu können das Fundament einer guten Bildung darstellt. Felicia musste also richtig lesen lernen, um vorankommen und in der Schule erfolgreich sein zu können. Dank wunderbarer Spender konnte Felicia einen Platz im 1:1-Lese-Interventions-Programm der St. Josefs Indianerschule bekommen und erhält nun Einzelunterricht im Lesen. Sie macht große Fortschritte und dürfte schon bald ihr altersgemäßes Niveau erreicht haben.
Das bedeutet Felicia sehr viel. Sie ist sehr dankbar dafür, wie viel farbenfroher ihr Leben dadurch wird und welchen immensen Unterschied es für ihre Zukunft machen wird.
Insbesondere gilt ihr tiefer Dank all unseren großartigen Spendern, die das ermöglichen.
An der Schule wird darauf geachtet, die Klassen so klein wie möglich zu halten, mit jeweils rund zwölf Schülern. So können die Lehrkräfte individuell auf die Bedürfnisse jedes Kindes eingehen. In manchen Fällen aber reicht das nicht aus, wie bei Felicia: Sie benötigt zusätzlich eine 1:1-Unterstützung, um auf ihr Jahrgangs-Niveau zu kommen.
Das sonderpädagogische Team erhebt den Bedarf jedes Kindes und arbeitet dann gezielt mit ihm daran, seine Fähigkeiten so auszubauen, dass es baldmöglichst in den Klassenverband und den regulären Unterricht integriert werden kann.
Die qualitativ hochwertige Bildung an der St. Josefs Indianerschule versetzt die Kinder in die Lage, das Beste aus ihrer Zukunft zu machen, egal wie schwierig ihre Vergangenheit war.
Allerdings geht die Einzelbetreuung mit höheren Kosten einher. Die Lehrer und Betreuer im sonderpädagogischen Team der St. Josefs Indianerschule benötigen eine spezialisierte Ausbildung mit entsprechender Zulassung, um Kinder mit Förderbedarf richtig anleiten zu können.
Außerdem brauchen die Lehrer besondere Lehrbücher, visuelle Materialien und anfassbare Hilfsmittel, um die Schüler motiviert und fokussiert zu halten. Nur durch die Unterstützung von Spendern ist dies möglich. Und gerade angesichts der fortdauernden Belastungen durch die Corona-Pandemie ist es von größter Bedeutung.
* Name und Fotos wurden geändert, um die Privatsphäre der Kinder zu schützen.