Ich habe einen Traum …
Letzte Woche feierten wir in der Schulbibliothek das Erbe von Martin Luther King jr. Bei jeder Klasse habe ich zuerst mit der Frage begonnen, was sie bereits über Martin Luther King wussten. Einige von ihnen wussten schon ziemlich viel und andere (je nach Alter) weniger.Schnell meldeten sich einige freiwillig und erzählten, was sie wussten: Er wurde erschossen! Er arbeitete daran, dass Weiße und Schwarze miteinander auskommen. Er hatte einen Traum!
Ich erzählte ihnen, was King’s Traum war – das seine Kinder nicht über ihre Hautfarbe beurteilt werden, sondern vom Inneren her … „ihrem Charakter“. Dann bat ich die Schüler aufzuschreiben, was ihr Traum für die Zukunft sei: Bitte nur zwei Sätze oder einen Satz plus einem Bild für die jüngeren Schüler. Ich ließ sie wissen, dass die Träume in der Bibliothek und im Flur aufgehängt würden.
Es ist immer spannend, die Kinder nach ihren Träumen zu fragen, weil man nie so genau weiß, welche Antwort kommt. Einige Schüler waren etwas durcheinander, weil sie „sich nicht an ihre Träume erinnern konnten, wenn sie aufwachten“. Das führte zu einigen Diskussionen über den Unterschied zum Traum in der Nacht und den Dingen, die man sich für die Zukunft erhofft.
Träume mit einer Skala von sofort (Claire gibt mir ein paar Süßigkeiten) bis langfristig (ich will aufs College gehen, einen guten Job bekommen und für meine Familie sorgen). Viele verschiedene Zukunftsvorstellungen wurden genannt, wie Basketball- oder Fußballnationalspieler, aber auch Krankenschwester, Lehrer und Ärzte. Einige Schüler wollten ihre Idole treffen, wie Stephen Curry oder Adele. Andere wiederum wollten einen indianischen Präsidentschaftskandidaten wählen. Und ein Schüler wollte sogar ein böser Geist werden und die Welt regieren.
Viele Schüler hatten Träume von besseren Dingen in der Welt wie kein Krieg, Tyrannei oder ISIS. Sie wollten, dass die Menschen aufhören zu kämpfen und Drogen zu konsumieren. Sie träumten davon, ihre Lakota (Sioux)-Kultur und -Sprache erhalten zu können, ihre Trachten zu nähen und an Powwow-Festen teilnehmen zu können. Ein Schüler wünschte sich, dass alleinerziehende Mütter nicht so viel arbeiten müssen, damit sie mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen können. Ein anderer Schüler träumte davon, viel Geld zu haben, damit er seine Familie unterstützen könnte.
Einige Schüler beharrten sehr darauf, dass sie „keine Träume“ hätten. Ich war nicht ganz sicher, ob sie nun meinten, dass sie total verzweifelt waren oder ihr „Traum“ war, die zwei Sätze nicht schreiben zu müssen. Vielleicht beides?
Es ist riskant über Träume zu sprechen, weil sie vielleicht nicht Wirklichkeit werden. Oder die Leute darüber lachen. Oder vielleicht waren die Träume zu weit hergeholt, dass sie sich nicht lohnen. Ich weiß es nicht. Ich ermutigte sie, doch zu träumen – auch wenn der Traum sich nur über die Süßigkeiten zum Mittagessen handelte.
Was ich weiß, ist: Bei St. Josefs zu sein, hilft diesen Schülern, ihre Träume verwirklichen zu können. Sie sind in der Lage, mit Ihrer Kultur in Verbindung zu bleiben, Bildung zu erhalten und etwas davon an ihre Gemeinde zurückzugeben. Vielleicht ist für die „St. Josefs- Braves“ oder die „Chamberlain Cubs“ zu spielen ein erster Schritt, um ein Spieler der „Golden State Warriors“ zu werden und vielleicht ist ein Abschluss der Mittelschule / Highschool ihr erster Schritt zu einem Lehrer-Diplom.
Vielen Dank für die Unterstützung unserer Schüler und Mitarbeiter.
Claire
Schulbibliothekarin