2. Teil zum Schüleraustausch-Programm: Schüler der St. Josefs Indianerschule begeben sich auf eine lebensverändernde Reise nach Deutschland

Die Lakota-Schüler*innen und Begleitpersonen vor dem Lucae-Brunnen in Frankfurt

Was passiert, wenn fünf High School-Schüler aus dem Herzen Süddakotas zu einem Kulturaustausch nach Deutschland reisen? Es entsteht ein lebensveränderndes, von Lachen erfülltes Abenteuer voller Freundschaft, Wachstum und globaler Perspektiven.

In diesem Sommer unternahmen die Schüler*innen Jamison, Amelia, Makaia, Delante und Gabriel der St. Josefs Indianerschule zusammen mit ihren Begleitern Erin, Dan und Shawn eine zweiwöchige Austauschreise nach Deutschland und in die Niederlande. Das Ziel? Die deutsche Kultur und Geschichte kennenzulernen, die Gastfreundschaft zu erleben und sich darauf vorzubereiten, ihre deutschen Altersgenossen im Herbst in Amerika willkommen zu heißen.

Die Vorbereitungen hatten bereits begonnen, bevor die Gruppe deutschen Boden betrat. Die Schüler trafen sich regelmäßig, um Sprachgrundlagen zu lernen, deutsche Speisen zu probieren und kulturelle Präsentationen vorzubereiten, die von Maija, Support-Mitarbeiterin des St. Josephs-High-School-Services, organisiert wurden.

Wir sprachen über die Unterschiede zwischen der amerikanischen und der deutschen Kultur, übten gängige deutsche Redewendungen und nutzten sogar Duolingo“, sagte Erin. „Wir haben sogar traditionelle deutsche Gerichte gekocht, damit die Kinder sie vorher probieren konnten.“

Trotz ihrer Nervosität nahmen die Schüler die Erfahrung mit Begeisterung an.

„Am Anfang waren viele von ihnen etwas ängstlich, vor allem wegen des Aufenthalts in Gastfamilien“, sagte Shawn. „Aber am Ende hatten sie sich völlig verändert. Sie waren selbstbewusst, neugierig und kontaktfreudig.“

Die Gruppe besuchte verschiedene Städte in Deutschland, darunter Frankfurt, Köln, Düsseldorf, Berlin, Handrup (hier befindet sich die Partnerschule) und Amsterdam in den Niederlanden. Jeder Ort bot einen einzigartigen Einblick in Kultur, Architektur und Geschichte.

„Jede Stadt war so anders“, erinnert sich Erin. „Die Menschen, die Gebäude – es war faszinierend, die Vielfalt auf so kleinem Raum zu erleben.“

Ein Höhepunkt für alle war ein Besuch des majestätischen Schlosses Drachenburg.

Gruppenbild vor dem Schloss Drachenburg

„Als ich vor diesem Schloss stand, fühlte ich mich wie in einem Märchen“, sagte Shawn. „Ich fühlte mich wie Belle in Die Schöne und das Biest und nicht mehr Teil der realen Welt.“

Die Ehrfurcht und das Staunen hörten bei diesem Schloss jedoch nicht auf.

Die Gruppe erkundete die unterirdische Geschichte Berlins, genoss eine Bootstour durch die Stadt und besuchte das Anne-Frank-Haus in Amsterdam – ein Erlebnis, das die Begleitpersonen als tief bewegend und unvergesslich beschrieben.

Vor dem roten Rathaus in Berlin

Obwohl die Reise voller bedeutungsvoller Momente war, gab es auch Herausforderungen. Das Navigieren von zwei Autos durch den Verkehr und die Suche nach Parkplätzen in belebten Städten hielt alle auf Trab. Aber die Gruppe meisterte alles mit Anmut und viel Humor.

Die Kinder waren unglaublich“, sagte Erin. „Sie blieben gut gelaunt, halfen bei der Wegbeschreibung und sorgten die ganze Zeit für gute Laune.“

Vom Probieren neuer Speisen bis hin zu kleinen Verirrungen – jede Wendung wurde zu einer Erinnerung. „Es gab so viele lustige und unbeschwerte Momente“, sagte Shawn. „Der Sinn für Humor der Schüler machte die Reise zu etwas ganz Besonderem.“

Am Ende der Reise hatten sich alle verändert. Die Schüler kehrten selbstbewusster, aufgeschlossener und weltoffener zurück.

„Ich glaube, dass sie die Freundschaften, die sie geschlossen haben, und ihre tiefere Wertschätzung für andere Kulturen ihr Leben lang behalten werden“, sagte Shawn.

Auch die Begleitpersonen haben sich verändert. „Das hat mir enorm viel Selbstvertrauen gegeben“, sagte Erin. „Eine internationale Reise zu planen und zu leiten, ist keine leichte Aufgabe, und ich bin mit dem Gefühl zurückgekommen, dass ich jede Herausforderung meistern kann.“

Auf die Frage, wie sie die Erfahrung in drei Worten zusammenfassen würde, antwortete Shawn: lebensverändernd, unvergesslich, Dankbarkeit.

Letztendlich ging es bei diesem Austausch nicht nur um das Reisen. Es ging um Wachstum, Verbindungen und darum, die Welt – und sich selbst – in einem ganz neuen Licht zu sehen.

An der St. Josefs Indianerschule freuen sich alle darauf, die deutschen Schüler des Leoninum-Gymnasiums im Herbst in ihrer St. Josefs-Gemeinschaft willkommen zu heißen, um den kulturellen Austausch dort fortzusetzen.