Traditionen lebendig erhalten: Geschichtenstunde im Aktá Lakota Museum

Wenn sich die Schüler jede Woche im Aktá Lakota Museum versammeln, sind sie Teil von etwas Größerem – einer Fortsetzung der mündlichen Überlieferung, die durch Bücher von Menschen, die ihr Erbe aus erster Hand kennen, angepasst und weitergegeben wird.

Jeden Dienstag findet im Aktá Lakota Museum und Kulturzentrum, einer Einrichtung der St. Josefs Indianerschule, etwas Besonderes statt. Das Museum, normalerweise ein ruhiger Ort, füllt sich mit den Stimmen von Schülern, Lehrern und Gemeindemitgliedern, die sich zu einer besonderen Tradition versammeln – der Geschichtenstunde.

Aber dies ist nicht irgendeine Lesestunde. Es ist ein Moment, in dem die Stimmen der indianischen Autoren zum Ausdruck kommen, in dem die Kultur Seite für Seite bewahrt wird und in dem die nächste Generation von Geschichtenerzählern die Kraft ihrer eigenen Stimme entdeckt.

Ein Ort des Lernens und der Begegnung

Die ausgewählten Bücher behandeln Themen wie die Identität, Widerstandsfähigkeit und Tradition der amerikanischen Ureinwohner und stärken damit Werte, die tief in der Kultur der Lakota (Sioux) verwurzelt sind.

Während die Schüler zuhören, nehmen sie mehr als nur Worte auf; sie verinnerlichen Lektionen, die über Generationen weitergegeben wurden, und genießen moderne Geschichten für die Welt von heute. Durch Bilderbücher voller lebendiger Lakota-Symbole und Illustrationen verbindet jede Sitzung die Schüler direkt mit zeitgenössischen Stimmen, die die indigene Literatur prägen.

Die Leseliste für 2025 umfasst:

📖 17. Juni: Das Land der großen Schildkröte von Brad Wagnon

📖 24. Juni: Tanzt du gern? vom Lakota Language Consortium

📖 1. Juli: Bitte tritt nicht auf mich von Elly Kree-George

📖 8. Juli: Omas Tipi: Eine Lakota-Geschichte aus der Gegenwart von S.D. Nelson

📖 15. Juli: Zu viel: Meine große indigene Familie von Laurel Goodluck

📖 22. Juli: Der Fuchs, der seinen eigenen Schatten sah vom Lakota Language Consortium

📖 29. Juli: Die Donnerwesen vom Lakota Language Consortium

Engagement über die Seiten hinaus

Die Magie der Geschichtenzeit endet nicht mit der letzten Seite jedes Buches. Jede Sitzung umfasst ein Bastelprojekt oder eine Aktivität, bei der die Kinder kreativ mit den Themen der Geschichte interagieren können.

Durch die Teilnahme an diesen Aktivitäten behalten die jungen Lernenden die Lektionen der Geschichten im Gedächtnis und entwickeln eine tiefere Wertschätzung für die Traditionen der Lakota.

„Das Geschichtenerzählen spielt eine wichtige Rolle bei der Bewahrung der Kultur und Traditionen der Lakota“, sagt Dixie, die Direktorin des Museums. „Traditionell diente es als lebendige Brücke zwischen den Generationen und gab Sprache, Werte, Geschichte und spirituelle Lehren weiter.“

Kinder und Familien haben dieses Programm mit Begeisterung angenommen, viele kommen Woche für Woche wieder, um daran teilzunehmen. Um die Teilnahme zu fördern, hat das Museum ein Zertifikatsprogramm eingeführt: Jedes Kind erhält für jede Teilnahme einen Aufkleber, und diejenigen, die das gesamte Sommerprogramm absolvieren, erhalten ein besonderes Geschenk als Andenken an ihre kulturelle Entdeckungsreise.

Wenn sich die Schüler jede Woche versammeln, sind sie Teil von etwas Größerem – einer Fortsetzung der mündlichen Überlieferung, die durch Bücher von Menschen, die ihr Erbe aus erster Hand kennen, angepasst und weitergegeben wird.

„Durch Geschichten wird die kulturelle Identität gestärkt und die Weisheit der Vorfahren auf sinnvolle Weise weitergegeben“, sagt Dixie.